DIE SELIGKEIT DES NICHTWOLLENS
Verfasst: Di 16. Feb 2016, 18:24
DIE SELIGKEIT DES NICHTWOLLENS
"Was ist nun Glück? Zunächst nichts anderes und nichts weiter als die Aufhebung eines uns quälenden DRANGES oder Wollens durch seine Befriedigung. Die Erreichung irgendwelchen Besitzes und Zieles erscheint uns nur dann als Glück, wenn wie den Besitzt oder das Ziel ERSTREBEN, wenn wir also einen DRANG DANACH HATTEN; und zwar erscheint uns das Glück umso größer, je mächtiger der Drang war, der nun gestillt ist, wobei das Glück vollkommen ist, wenn der Drang für IMMER behoben ist. Da wir aber in der Hauptsache, wie das liebe Vieh, nur in der Gegenwart und für die Gegenwart leben, erkennen wir das WAHRE Glück der DAUERNDEN Befreiung von einem uns quälendem Drang in der Regel nicht: Wer chronisch an einem schweren körperlichen Leiden erkrankt ist, empfindet schon jede vorübergehende Besserung,d.h. die vorübergehende Befriedigung seines DRANGES nach Wiederherstellung seiner körperlichen Integrität, als ein großes Glück. Als das größte Glück aber empfindet er den Augenblick seiner völligen Genesung. Dann freut er sich, jubelt, ist selig. Denn nun ist sein Drang gänzlich gestillt. Dieses Glücksempfinden lässt aber in dem Maße nach, wie die Gesundung anhält; ja sie hört schließlich ganz auf ,obwohl doch gerade erst in dieser DAUERHAFTIGKEIT das vollkommene Wohlbefinden liegt.
Damit steht ein Doppeltes fest: Einmal, dass das höchste Gefühl - in Bezug auf den Körper - das ist, bei dem sich DAUERND keinerlei Drang mehr regt, den Körper besser zu haben als er ist, und dann, das es nicht bloß eine momentane, vorübergehende Gefühlsaufwallung über die Gesundheit, sondern ein BLEIBENDES VOLLKOMMENES WOHLBEFINDEN ist, das als solches gar nicht zu Bewusstsein zu kommen braucht, im Gegenteil, eben weil sich der ganze Körper in vollkommener Ordnung und damit in vollkommenem Wohlsein befindet, das Bewusstsein gar nicht weiter beschäftigt.
Wie mit dem Glück in Bezug auf den Körper, verhält es sich aber auch mit dem wahren Glück überhaupt: Je weniger DRANG oder Wille einer noch in sich hat, desto wohler fühlt er sich; und birgt er gar keinen DRANG ,gar keinen Willen mehr in sich, dann hat er das höchste vollkommene Wohlsein und damit auch das höchste Glück erreicht, obwohl er ja gerade WEIL er keine überschwenglichen Gefühlsäußerungen mehr kennt, die ja nur Kundgebungen momentaner und damit alsbald wieder vorübergehender Glücksempfindungen, nicht aber des sich stets gleichbleibenden vollkommenen Wohlbefindens bilden. Er hat das"vollkommene Genügen,die endgültige Beruhigung" und damit den "vollkommenen Zustand" reicht.
Damit steht fest, dass das wahre Glück in dem Maß zunimmt, wie man moralisch steigt, d.h. seinen DRANG zunächst beherrschen, dann veredeln und schließlich völlig ersticken lernt. Deshalb ist es auch ein Charakteristikum nicht bloß eines moralischen Menschen, sondern vor allem auch der Bewohner der höheren Welten, dass sie HEITER sind wehalb es ausgeschlossen erscheint, dass einer, der die Heiterkeit nicht bis zur Charaktereigenschaft in sich entwickelt hat, in solchen höheren Welten, beispielsweise im Brahmâ- Himmel, wiedergeboren werden könnte. Für missmutige oder gar mürrische Naturen ist dort kein Platz, sie würden die reine Atmosphäre der erhabenen Heiterkeit nur stören, wie sie durch die zunehmende Dangfreiheit bedingt ist, die selbst wieder als Gleichmut gegenüber allem äußeren Besitz in Erscheinung tritt: "Oh, wir leben gar herzlich ,wir , die wir absolut nichts haben; von Freude und nährend, sind wir wie die Reinen Götter!" (Dha.200)
Wie gewaltig muss da erst das vollkommene Wohlbefinden des vom DRANG völlig Befreiten. also dessen sein, der absolut nichts mehr will, für den mithin ALLES überflüssig ist: "Was mag ein Brunnen nützen, wenn allezeit Wasser da ist?"- Wer den DRANG entwurzelt hat, wonach sollte der suchen gehen?", spricht der Meister. Ein Glück, das auch Schopenhauer ahnt, wenn er sagt: "Da uns schon so unaussprechlich wohl wird, wenn wir nur auf Augenblicke vom grimmigen Willensdrang erlöst werden, so können wir hieraus schließen, wie selig das Leben eines Menschen sein muss, dessen Wille auf immer schweigt und gänzlich erloschen ist:
Fortsetzung folgt:
"Was ist nun Glück? Zunächst nichts anderes und nichts weiter als die Aufhebung eines uns quälenden DRANGES oder Wollens durch seine Befriedigung. Die Erreichung irgendwelchen Besitzes und Zieles erscheint uns nur dann als Glück, wenn wie den Besitzt oder das Ziel ERSTREBEN, wenn wir also einen DRANG DANACH HATTEN; und zwar erscheint uns das Glück umso größer, je mächtiger der Drang war, der nun gestillt ist, wobei das Glück vollkommen ist, wenn der Drang für IMMER behoben ist. Da wir aber in der Hauptsache, wie das liebe Vieh, nur in der Gegenwart und für die Gegenwart leben, erkennen wir das WAHRE Glück der DAUERNDEN Befreiung von einem uns quälendem Drang in der Regel nicht: Wer chronisch an einem schweren körperlichen Leiden erkrankt ist, empfindet schon jede vorübergehende Besserung,d.h. die vorübergehende Befriedigung seines DRANGES nach Wiederherstellung seiner körperlichen Integrität, als ein großes Glück. Als das größte Glück aber empfindet er den Augenblick seiner völligen Genesung. Dann freut er sich, jubelt, ist selig. Denn nun ist sein Drang gänzlich gestillt. Dieses Glücksempfinden lässt aber in dem Maße nach, wie die Gesundung anhält; ja sie hört schließlich ganz auf ,obwohl doch gerade erst in dieser DAUERHAFTIGKEIT das vollkommene Wohlbefinden liegt.
Damit steht ein Doppeltes fest: Einmal, dass das höchste Gefühl - in Bezug auf den Körper - das ist, bei dem sich DAUERND keinerlei Drang mehr regt, den Körper besser zu haben als er ist, und dann, das es nicht bloß eine momentane, vorübergehende Gefühlsaufwallung über die Gesundheit, sondern ein BLEIBENDES VOLLKOMMENES WOHLBEFINDEN ist, das als solches gar nicht zu Bewusstsein zu kommen braucht, im Gegenteil, eben weil sich der ganze Körper in vollkommener Ordnung und damit in vollkommenem Wohlsein befindet, das Bewusstsein gar nicht weiter beschäftigt.
Wie mit dem Glück in Bezug auf den Körper, verhält es sich aber auch mit dem wahren Glück überhaupt: Je weniger DRANG oder Wille einer noch in sich hat, desto wohler fühlt er sich; und birgt er gar keinen DRANG ,gar keinen Willen mehr in sich, dann hat er das höchste vollkommene Wohlsein und damit auch das höchste Glück erreicht, obwohl er ja gerade WEIL er keine überschwenglichen Gefühlsäußerungen mehr kennt, die ja nur Kundgebungen momentaner und damit alsbald wieder vorübergehender Glücksempfindungen, nicht aber des sich stets gleichbleibenden vollkommenen Wohlbefindens bilden. Er hat das"vollkommene Genügen,die endgültige Beruhigung" und damit den "vollkommenen Zustand" reicht.
Damit steht fest, dass das wahre Glück in dem Maß zunimmt, wie man moralisch steigt, d.h. seinen DRANG zunächst beherrschen, dann veredeln und schließlich völlig ersticken lernt. Deshalb ist es auch ein Charakteristikum nicht bloß eines moralischen Menschen, sondern vor allem auch der Bewohner der höheren Welten, dass sie HEITER sind wehalb es ausgeschlossen erscheint, dass einer, der die Heiterkeit nicht bis zur Charaktereigenschaft in sich entwickelt hat, in solchen höheren Welten, beispielsweise im Brahmâ- Himmel, wiedergeboren werden könnte. Für missmutige oder gar mürrische Naturen ist dort kein Platz, sie würden die reine Atmosphäre der erhabenen Heiterkeit nur stören, wie sie durch die zunehmende Dangfreiheit bedingt ist, die selbst wieder als Gleichmut gegenüber allem äußeren Besitz in Erscheinung tritt: "Oh, wir leben gar herzlich ,wir , die wir absolut nichts haben; von Freude und nährend, sind wir wie die Reinen Götter!" (Dha.200)
Wie gewaltig muss da erst das vollkommene Wohlbefinden des vom DRANG völlig Befreiten. also dessen sein, der absolut nichts mehr will, für den mithin ALLES überflüssig ist: "Was mag ein Brunnen nützen, wenn allezeit Wasser da ist?"- Wer den DRANG entwurzelt hat, wonach sollte der suchen gehen?", spricht der Meister. Ein Glück, das auch Schopenhauer ahnt, wenn er sagt: "Da uns schon so unaussprechlich wohl wird, wenn wir nur auf Augenblicke vom grimmigen Willensdrang erlöst werden, so können wir hieraus schließen, wie selig das Leben eines Menschen sein muss, dessen Wille auf immer schweigt und gänzlich erloschen ist:
Fortsetzung folgt: